voc.cologne 2016 oder: Da simmer dabei!
An manchen Tagen läuft es einfach. IC 2213 Richtung Süden setzte sich an diesem Januarfreitag nicht nur pünktlich in Bewegung, sondern rollte trotz befürchtetem Eischaos rechtzeitig über die Rheinbrücke. Cantaloops erster Ausflug nach Köln – und was für ein Programm! Zwei Konzerte. Magische Workshopmomente. Gemeinsame Proben. The Real Group nebst drei ungemein wohlklingenden und sympathischen Partnerchören. Und ein Orgateam, das einen ganz zu Hause fühlen lässt: Willkommen bei der voc.cologne 2016!
Schon die ersten Probetöne von George Michaels „Freedom“, die uns in der Hochschule für Musik und Tanz (HfMT) begrüßten, ließen erahnen, dass wir in den kommenden zweieinhalb Tagen Gesang der Extraklasse zu hören bekommen. Welch eine Ehre, dabei zu sein!
Und die Ahnungen täuschten nicht. Das voc.cologne Exclusiv-Arrangement von „They don´t really care about us“ mit rund 150 SängerInnen nebst Schlagwerk auf die Bühne zu stellen erzeugt mehr als Gänsehaut. Und ein an beiden Konzertabenden ausverkauftes Haus setzt dem Ganzen dann die Krone auf!
Cantaloop entschied sich für das Samstagskonzert, getreu des diesjährigen voc.cologne-Themas „Wasser“ für das Trio Peter Gabriel („Here comes the flood“, Arr. Christoph Gerl), James Bay („Hold back the river“, ebenso von Christoph) Kimbra („Settle down“, Arr. Till Buddecke) und bat am Sonntag neben James auch noch Sara Bareilles („Kaleidoscope Heart“/“Uncharted“, Arr. von Till) und Michael Jackson auf die Bühne. („Man in the Mirror“, Arr. von Christoph). Neues Jahr, neue Farben: Unser neues Outfit setzt 2016 Akzente in Blau, Weiß, hellem Grau und Silber – wir sind eben doch ein Chor mit hanseatischer Seele.
Höchst inspirierend war der sonntägliche Chorleitertausch, der uns in den Genuss einer Probe mit Anne Kohler brachte (Hallo, liebe Pop Ups – wir freuen uns schon sehr auf die Begegnung mit Euch im April!) Ganz zu schweigen von Übesessions mit der Real Group und dem intensiven Austausch von Sängerin zu Sänger, der bei einem solchen Festival mindestens so wichtig ist wie die gemeinsame Musik. Man kann ohne Übertreibung sagen: Wir haben kofferweise Eindrücke mitgenommen und lassen uns musikalisch-beseelt durch die Tage tragen.
Am Rhein lernten wir aber noch mehr:
- Köln ist die Stadt der kurzen Wege: Hauptbahnhof, Hostel und Hochschule lagen fußläufig nur einen Katzensprung entfernt.
- In ehemaligen Gotteshäusern lässt es sich passabel frühstücken.
- Ein „Halver Hahn“ ist KEIN halbes Hähnchen.
- Konzerte von mehr als drei Stunden können lang sein. In Köln verging die Zeit wie im Flug.
- Auch in einem rappelvollen Konzertsaal mit hunderten Zuschauern kann es ganz lange ganz still werden (Nach der Real-Group Zugabe „Mu ruoktu lea mu vaimmus“)
Danke ans Kölner voc.cologne-Team (insbesondere Erik Sohn und Stephan Görg) für ein Wochenende, das in Erinnerung bleiben wird!
P.S.: Wer mit der zuweilen etwas rauen Herzlichkeit der Kölner Kellner (Köbes) Bekanntschaft machen möchte, setze sich zu später Stunde in ein ortsübliches Brauhaus, bestelle ein Alster und warte ab, was passiert …