Juwel zum Jahresauftakt
Schätzfrage: Wie viele Personen passen mitsamt Kleider- und Rucksäcken in einen Raum von rund 15m²? Antwort: Knapp 50, was exakt zwei Chören entspricht. Unser „Ankleidezimmer“ ist eher ein Zimmerchen. Nützt ja nix. Die Möglichkeiten zur Entfaltung heben wir uns ohnehin für die Bühne auf. Und die bietet ausreichend Raum und noch dazu einen entspannten Weitblick ins Publikum.
Das erste Konzert 2020 führt Cantaloop in den Tschaikowskysaal, seit 2015 ein verstecktes Juwel zwischen St. Pauli und dem Karoviertel. Wir folgen nur zu gerne der Einladung von >>Home. Der Chor ist mit gut zwei Jahren noch einmal ein ganzes Stück jünger als der Auftrittsort, aber mindestens ebenso ein Juwel! Im November 2017 mit dem Ziel gegründet, einmal bei der Langen Nacht des Singens in der Elbphilharmonie aufzutreten und, als das erreicht ist, glücklicherweise dabei geblieben – dieser Chor hat Ambitionen!
Nachdem auch der letzte freie Stuhl seinen Be“sitzer“ gefunden hat, übernimmt Home den Staffelstab für die erste Runde. Und unterstreicht die Feststellung, dass Heimat auch ein Gefühl sein kann, und zwar eines, das angenehm tief geht! Ein fein abgestimmtes Programm, das von David Bowie über Tori Amos bis hin zu Anna Depenbusch reicht, zieht uns in den Bann. Und wenn Stimmen einfach nicht genug sind, entern bei Home Kontrabässe und Saxophone die Bühne. Unterstreichend, nicht übertönend. Ganz zum Zuhause fühlen. Und in dieser Stimmung beginnen wir nach der Pause unser Set. Neues Jahr, neue Stücke: Als Weltpremiere haben wir ein Duo aus Christophs frischer Arrangierfeder dabei. Den Anfang machen Toto. Aber halt: NICHT mit Africa, sondern mit der eher unbekannten Disco-Nummer Georgy Porgy. Premiere Nummer zwei ist dafür umso bekannter: Das Wiegenlied von Johannes Brahms, besser geläufig unter Guten Abend, gut´Nacht. Untertitelt ist das Werk mit dem Zusatz „Für unsere Kinder“. Also auch für uns. Denn wir haben an diesem heimatlichen Abend das Kind in uns ein kleines Stück wiederentdeckt.