Vocal Fusion, die Zweite
Manchmal braucht es nur vier Buchstaben für eine Verheißung. Jott. Eeh. Enn. Aah. Dazu noch blauen Himmel, ein Frühlingswochenende, das den Namen verdient, eine pünktliche Deutsche Bahn – und Cantaloop ist glücklich!
Willkommen zum zweiten Teil unserer Vocal Fusion-Tour, die uns Anfang April in die super-sympathische Unistadt Jena führt.
Bereits der Bahnhof ist ein Versprechen: „Jena-Paradies“! Wenn wir jetzt noch auf die Straße treten könnten. Aber wenn Carl Zeiss Jena gegen den Halleschen FC spielt und der eine oder andere Fan auf Krawall gebürstet ist, kommt auch im Paradies schon mal heftig Leben in die Bude – und die etwas verschüchterte hanseatische Gästeschar betrachtet das Geschehen lieber hinter der Polizeiabsperrung aus sicherer Entfernung.
Im Anschluss wird es aber wirklich paradiesisch! Nach zehn Minuten erreichen wir mitten in der Altstadt unser Hotel, das neben behaglichen Zimmern auch gleich noch mit Mitarbeiter*innen und ihren Tipps für jede Lebenslage glänzt. („Bester Kuchen da! Bestes Eis dort!“). Koffer aufs Zimmer und raus ins Leben! Jena hält die Sonnenplätze gleich dutzendweise vor. Und von jeder Ecke der Stadt sind es bis zum Hotel immer nur ein paar Minuten. Wie praktisch: Das gemeinsame Abendessen findet ebenfalls dort statt. Und auf einmal wimmelt der Innenhof von weit über 100 Sänger*innen aus dem Norden, dem Süden und der Mitte Deutschlands, die voller Euphorie einen ersten Durchgang „Laut sein“ anstimmen. Wie schön, euch alle wieder zu sehen!
Wer fertig gegessen hat, verabredet sich entweder zu einem Nachtspaziergang um die Häuser, bleibt sitzen und schmettert im Chor, was die Stimmbänder hergeben oder trollt sich ins Bett (das sowohl für die Hamburger als auch die Münchner nur ein paar Schritte über den Hof liegt).
Der Samstag: Ein Frühstück im sympathischen Labyrinth. Wer das eine Buffet nicht findet, findet das Zweite. Gut gestärkt geht es zur ersten gemeinsamen Probe aller Chöre in die geschichtsträchtige Aula der Uni Jena, bevor wir uns in Zeit und Raum begeben. Der Psychochor hat für uns das halbe Planetarium reserviert und wir lernen unter anderem den Jenaer Frühlingshimmel kennen. Danke für diese tolle Idee!
Nach einem Mittagssnack marschieren wir, bepackt mit Indian Summer-Outfit und unseren zwei Stomp-Cajons Richtung Volkshaus. (Nicht wenige Passant*innen mögen glauben, wir haben uns die speziellen Instrumente nebenan auf dem Handwerkermarkt frisch schreinern lassen).
Das Volkshaus in Jena. Klingt unspektakulär, ist aber eine Wucht! Feinste Akustik im wunderbar herausgeputzten Saal, in dem 1919 beinahe die Nationalversammlung gewählt worden wäre. Jetzt halten wir eine Chorversammlung ab – und werden zu unserem Entzücken mit jeder Menge Dips, Baguette und Süßem in unserem Vorbereitungsraum empfangen! So halten wir bis zum Konzert durch – herzlichen Dank für eure Umsicht, lieber Psycho-Chor!
So kann der Abend kommen – und halb Jena scheint in der Einlass-Schlange zu warten. Ein Grund mehr, heute alles zu geben. Und wie es sich für den zweiten Teil unserer Tour gehört, haben wir gleich zwei Weltpremieren dabei. Mit Elens „Liegen ist Frieden“ (Arr. Joshua Bredemeier) auch wieder mal ein Stück in deutscher Sprache, was offensichtlich sehr gut ankommt. Und bei „Good luck, babe!“ (Original Chapell Roan, Arr. Kenter Davies) ist der Name Programm. Der Abend bringt uns Glück, zumal unser Auftritt durch unsere sensationellen Partnerchöre aus Jena und München hinreißend eingebettet wird! Und vermutlich jede*r Loopie hat spätestens jetzt hundert Ideen, wie wir das Hamburger Finale im Oktober angemessen gemeinsam begehen können. Ihr dürft gespannt sein – wir sind es nicht minder und freuen uns schon jetzt gehörig auf euch, lieber Psycho-Chor und Ostbahngroove!