16. September 2012 | Zwischen Hamburg und Altenholz
Mit der Verwendung von Superlativen sollte man im Allgemeinen sparsam umgehen, aber wir können sagen: Ein Wochenende im September 2012 trug uns auf den Höhepunkt der noch jungen Cantaloop-Geschichte: Drei Tage, zwei Konzerte, ein Workshop und unzählige intensive Gesangsmomente, die noch lange nachwirken.
Hamburg
Auftakt war am Freitag um exakt 10:53 auf der Hamburger UKW-Frequenz 89,1: Deutschlandradio Kultur stellte Cantaloop in der Sendereihe ‚Profil’ in einem sehr charmanten sechsminütigen Beitrag als Chor der Woche vor, der ein bisschen gegen den musikalischen Strom schwimmt.
Altenholz
Und dennoch erreichten alle SängerInnen am Freitag Abend das weithin sichtbare Eivind-Berggrav-Zentrums in Altenholz bei Kiel. Wir hatten die Ehre, gemeinsam mit Philip Lawson, Ex-Mitglied bei der berühmten King’s Singers, einige Stücke aus unserem aktuellen Repertoire auf Hochglanz zu bringen. Und wie das Ergebnis glänzte! Philips unglaubliche Mischung aus Können, Gespür, feinem Gehör und nicht zuletzt sein trockener Humor („Oh, that sounds very british! We should have a cup of tea now!“) haben uns zwei Tage begeistert.
Hochmotiviert stellten wir uns an der frischen Altenholzer Luft unserer Generalprobe für das musikalische Großereignis am Sonntag: Die Abschlussmatinee von acappellica – vocalhamburgfestival 2012 gemeinsam mit Vocal Line aus Dänemark in der ehrwürdigen Hamburger Laeiszhalle.
Hamburg
So lange hatten wir auf diesen Tag hingefiebert, nun war er da. Der Soundcheck ließ sehr Gutes erahnen und die gemeinsame ‚Blue’-Probe mit Vocal Line steigerte gleichzeitig unsere Vorfreude und Nervosität. Als wir dann schließlich von der Bühne in den nahezu ausverkauften Saal blickten, setzte die Aufregung genau die Portion an Adrenalin frei, die nötig war, um den Raum auf den Punkt und bis in die letzte Reihe mit Cantaloop-Sound zu füllen.
Offensichtlich ist uns das recht ansehnlich gelungen: Das Gefühl, wenn sich ein ganzer Saal zu Standing Ovations erhebt, ist kaum zu beschreiben! Auch Christophs Arrangements von Tina Dico, Peter Gabriel und Regy Clasen wussten zu begeistern. Cantaloops ureigene Version von ‚Klar’, ursprünglich aus der Feder des ‚Hamburger Jung’ Jan Delay setzte dem Ganzen jedoch die Krone auf und wurde mit spontanem Zwischenapplaus belohnt.
Viele begeisterte Rückmeldungen vor Ort, per SMS, im Gästebuch der Homepage sowie ein rasanter Anstieg der ‚Gefällt mir!’- Klicks auf Facebook machen uns glücklich, stolz und spornen ungemein an. Und wann singt man schon einmal gemeinsam mit Vocal Line, verteilt ums Parkett und dirigiert von Jens Johansen? Danke den Machern von acappellica für einen grandiosen ersten Teil des Konzerttages!
Altenholz
Denn dieser war für uns noch nicht zu Ende. Die letzten Gäste hatten die Laeiszhalle gerade verlassen, da bestiegen wir, noch leicht euphorisiert, unseren ‚Tourbus’, der uns zurück nach Altenholz brachte. Hier konnten wir, wiederum vor ausverkauftem Haus, gemeinsam mit unseren Freunden von Take Four sowie Quartett Komplett (letztere hatten uns den Workshop ermöglicht – großartig!) präsentieren, was wir an den letzten beiden Tagen mit Philip Lawson erarbeitet hatten – und hinterließen nachhaltig Eindruck. Nicht nur im Publikum und bei der örtlichen Presse, sondern auch bei Philip Lawson selbst, dessen Eintrag auf seiner Homepage wir nur zu gerne zitieren:
‚Cantaloop – If you don’t know them, you seriously need to check them out! […] Jazz Choir from Hamburg under the direction of the brilliant Christoph Gerl. I have rarely met a choir more motivated or more understanding of what they are trying to achieve musically. […]The sell-out audience, including me, were spellbound by their perfect intonation, rhythm and attention-grabbing stagecraft. A pure joy!’